Ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Heinz Hye-Kerkdal

Der Wissenschafter

Als Geschichtswissenschaftler leitete Univ.-Prof. Franz Heinz Hye-Kerkdal von 1969 bis 1998 das Innsbrucker Stadtarchiv. Sein Forschungsschwerpunkt war die vergleichende Stadtgeschichte in Tirol und im Alpenraum.

Bild: Arno Cincelli

Auch nach seiner Pensionierung blieb Franz Heinz Hye-Kerkdal einer der bekanntesten Spezialisten für die Geschichte Innsbrucks. Viele seiner Veröffentlichungen beschäftigen sich mit der Zeit um 1511.

Ein großer Vorteil, den seiner Meinung nach die Innsbrucker Bevölkerung gegenüber den Bewohnern anderer spätmittelalterlicher Städte hatte, war die gute Wasserversorgung. Schon zu dieser Zeit gab es Wasserleitungen von den umliegenden Bergen zu Brunnen im Stadtgebiet. Das erhöhte die Lebensqualität massiv.

Mit der Geschichte der Wasserversorgung beschäftigte sich Franz Heinz Hye-Kerkdal in seinem Buch „Geschichte der Wasserversorgung der Landeshauptstadt Innsbruck“ von 1993. Darin ging er auch auf die Bedeutung der „Ritschen“ ein. Das waren etwa 50 Zentimeter tiefe Kanäle durch die Stadt, ein Vorläufer der heutigen Kanalisation, die aber hauptsächlich zur Bereitstellung von Löschwasser dienen sollte. Diese „Ritschen“ sind auch Thema bei der Per Pedes-Führung „Eine anrüchige Geschichte - Innsbrucks Alltag im Mittelalter“ . In Freiburg im Breisgau, einer Partnerstadt von Innsbruck, kann man heute noch solche Ritschen sehen.

Die Menschen wurden in Bürger mit gewissen Rechten und Pflichten, sowie in „Inwohner“ die hauptsächlich Pflichten gegenüber der Stadt hatten eingeteilt. Eine dieser Pflichten war seit dem Landlibell 1511 die Verteidigung. Die männlichen Innsbrucker mussten auf den Schießständen ihre Fähigkeiten üben. Das fand in der spärlichen Freizeit der Menschen statt und war der Grundstein des heutigen Schützenwesens. Hye bezweifelt, dass auch ein Augenmerk auf den Nahkampf gelegt wurde.

Der Tag der Bewohner bestand hauptsächlich aus Arbeit. Neben dem Beruf mussten die Menschen auch viele lebensnotwendige Produkte selbst herstellen. Der Innsbrucker Historiker spricht dabei von „Acker-Bürgern“, da praktisch jede Familie im heutigen Saggen einen Acker hatte und im Haus auch kleine Nutztiere hielt. Er zieht dabei Parallelen zur Lebenssituation im 2. Weltkrieg, seiner Kindheit.

Für Franz Heinz Hye-Kerkdal waren die Bedingungen für die Innsbrucker Bewohner eher karg. Nur wenige Menschen konnten sich Fleisch leisten, auch wenn es durch die Wochenmärkte verfügbar war. So bestand seiner Einschätzung nach der Speisezettel für den größten Teil der Bevölkerung aus Milch und Getreideprodukten. Getrunken wurde in der einfachen Schicht zumeist Bier. An Festtagen jedoch wurde groß aufgekocht, hier lebten die meisten Familien weit über ihre Verhältnisse.

Weblinks:
Lebenslauf auf der Homepage der Leopold-Franzens-Universität
"Geschichte der Trinkwasserversorgung der Landeshauptstadt Innsbruck" auf Open Library

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