Experten

Dr. Monika Frenzel

Bild: Per Pedes

Die Hofmarschallin

Die Kunsthistorikerin Monika Frenzel ist verantwortlich für themenbezogene Stadtführungen und die Aufführung des Hoffestes in der Innsbrucker Altstadt.

Monika Frenzel ist Kunsthistorikerin und hat an der Leopold-Franzens-Universität studiert. Sie leitet die Kulturvermittlung Dr. Monika Frenzel und organisiert die Per Pedes Stadtführungen®, wenn möglich in historischen Kostümen. So soll ein lebendiger Einblick in die verschiedenen Epochen der Stadt Innsbruck möglich werden.

Ein besonderes Augenmerk auf das Leben der Innsbrucker Bevölkerung in der Zeit um 1511 richtet laut Monika Frenzel die Führung „Eine anrüchige Geschichte - Innsbrucks Alltag im Mittelalter“. Sie kann telefonisch gebucht werden.

Monika Frenzel hält diese Epoche für eine Zeit relativen Wohlstandes für die Innsbrucker. Sie bezeichnet sie als eine „Fress- und Saufzeit“. Die Küche war einfach, aber durchaus mit der heute typischen traditionellen Tiroler Küche vergleichbar.

Weiters organisiert Per Pedes Stadtführungen® das mittlerweile traditionelle Hoffest vor dem Goldenen Dachl. Die Hoffeste Kaiser Maximilians I. waren auch für die einfache Bevölkerung Innsbrucks eine wichtige Gelegenheit zur Abwechslung, wenn sie diesen auch nur sozusagen als Zaungäste beiwohnen durften. So bietet diese Veranstaltung einen Einblick in das Leben der Innsbrucker um 1511.

Die nächsten Hoffeste finden am 4., 11. Und 18. August 2011 ab 20:15 Uhr statt und dauern etwa 90 Minuten. Dabei treten mehr als 70 Darsteller in historischen Kostümen auf.

Weblink:
Per Pedes Stadtführungen®

Ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Heinz Hye-Kerkdal

Der Wissenschafter

Als Geschichtswissenschaftler leitete Univ.-Prof. Franz Heinz Hye-Kerkdal von 1969 bis 1998 das Innsbrucker Stadtarchiv. Sein Forschungsschwerpunkt war die vergleichende Stadtgeschichte in Tirol und im Alpenraum.

Bild: Arno Cincelli

Auch nach seiner Pensionierung blieb Franz Heinz Hye-Kerkdal einer der bekanntesten Spezialisten für die Geschichte Innsbrucks. Viele seiner Veröffentlichungen beschäftigen sich mit der Zeit um 1511.

Ein großer Vorteil, den seiner Meinung nach die Innsbrucker Bevölkerung gegenüber den Bewohnern anderer spätmittelalterlicher Städte hatte, war die gute Wasserversorgung. Schon zu dieser Zeit gab es Wasserleitungen von den umliegenden Bergen zu Brunnen im Stadtgebiet. Das erhöhte die Lebensqualität massiv.

Mit der Geschichte der Wasserversorgung beschäftigte sich Franz Heinz Hye-Kerkdal in seinem Buch „Geschichte der Wasserversorgung der Landeshauptstadt Innsbruck“ von 1993. Darin ging er auch auf die Bedeutung der „Ritschen“ ein. Das waren etwa 50 Zentimeter tiefe Kanäle durch die Stadt, ein Vorläufer der heutigen Kanalisation, die aber hauptsächlich zur Bereitstellung von Löschwasser dienen sollte. Diese „Ritschen“ sind auch Thema bei der Per Pedes-Führung „Eine anrüchige Geschichte - Innsbrucks Alltag im Mittelalter“ . In Freiburg im Breisgau, einer Partnerstadt von Innsbruck, kann man heute noch solche Ritschen sehen.

Die Menschen wurden in Bürger mit gewissen Rechten und Pflichten, sowie in „Inwohner“ die hauptsächlich Pflichten gegenüber der Stadt hatten eingeteilt. Eine dieser Pflichten war seit dem Landlibell 1511 die Verteidigung. Die männlichen Innsbrucker mussten auf den Schießständen ihre Fähigkeiten üben. Das fand in der spärlichen Freizeit der Menschen statt und war der Grundstein des heutigen Schützenwesens. Hye bezweifelt, dass auch ein Augenmerk auf den Nahkampf gelegt wurde.

Der Tag der Bewohner bestand hauptsächlich aus Arbeit. Neben dem Beruf mussten die Menschen auch viele lebensnotwendige Produkte selbst herstellen. Der Innsbrucker Historiker spricht dabei von „Acker-Bürgern“, da praktisch jede Familie im heutigen Saggen einen Acker hatte und im Haus auch kleine Nutztiere hielt. Er zieht dabei Parallelen zur Lebenssituation im 2. Weltkrieg, seiner Kindheit.

Für Franz Heinz Hye-Kerkdal waren die Bedingungen für die Innsbrucker Bewohner eher karg. Nur wenige Menschen konnten sich Fleisch leisten, auch wenn es durch die Wochenmärkte verfügbar war. So bestand seiner Einschätzung nach der Speisezettel für den größten Teil der Bevölkerung aus Milch und Getreideprodukten. Getrunken wurde in der einfachen Schicht zumeist Bier. An Festtagen jedoch wurde groß aufgekocht, hier lebten die meisten Familien weit über ihre Verhältnisse.

Weblinks:
Lebenslauf auf der Homepage der Leopold-Franzens-Universität
"Geschichte der Trinkwasserversorgung der Landeshauptstadt Innsbruck" auf Open Library

Matthias Michalak

Der Wikinger

Der Hobbymusiker und Mittelalter-Darsteller Matthias Michalak hat eine Schule für Instrumentenbau besucht. Er beschäftigt sich in seinem Freundeskreis mit der Nachstellung mittelalterlicher Lebensweisen. Der Fachausdruck dafür lautet „Reenactment“.

Bild: Angela Tröber

Matthias Michalak betreibt seit etwa acht Jahren „Mittelalter-Reenactment“. Das bedeutet, er versucht gemeinsam mit Freunden die Lebenssituationen dieser Zeit möglichst wirklichkeitsnahe nachzustellen. Dazu stellt er historische Kleidung, Ausrüstung, Speisen und Getränke selbst her.

Das Hauptaugenmerk der Gruppe, die sich Klyatwa Veles nennt, liegt auf der Zeit um 1000 n. Chr., aber einige Darstellungsbereiche lassen sich auch auf die Epoche um 1511 übertragen.

Der Höttinger übt mit seinen Freunden den Umgang mit historischen Nahkampfwaffen, also Schwertern, Schilden, Dolchen und Speeren. Hier finden sich viele Berührungspunkte mit der Zeit Kaiser Maximilians I.. Durch das Landlibell waren die Bürger Innsbrucks dazu verpflichtet, selbst für die Verteidigung des Landes zu sorgen. Damit verbunden war die Pflicht, an der Waffe zu üben. Diese Pflicht hatte Einfluss auf die eher spärliche Freizeitgestaltung der Innsbrucker Einwohner.

Matthias Michalak vermutet, dass nicht nur der Gebrauch von Schusswaffen erlernt wurde, sondern auch der Nahkampf. Und das durchaus auch als eine Art von sportlicher Betätigung. Als Beleg dafür führt er die Fechtbücher der „deutschen Schule“, beispielsweise von von Hans Thalhofer auf, die auf diese Epoche datiert werden. Die Kupferstiche dieser Bücher stammen von Albrecht Dürer und zeigen einzelne Übungen. Diese Schwertschule fand im 15. Und 16. Jahrhundert Verbreitung über ganz Europa. Sie ist heute eine der Hauptquellen für den Versuch alte europäische Kampfkünste neu zu beleben.

Er gehörte der Musikgruppe Galna Humlor an, die bei den von Per Pedes organisierten Hoffesten auftritt. Der begeisterte Handwerker hat mehrere historische Instrumente selbst hergestellt, darunter verschiedene Saiteninstrumente aber auch Dudelsäcke.

Weblinks:
Wikipedia-Artikel Hans Talhofer
Klyatwa Veles

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