Speis und Trank

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Abschlussbericht zur Metherstellung nach fünf Wochen

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Der fertige Met.

Nachdem die restliche im Met befindliche Hefe abgesunken ist, muss die Flüssigkeit noch einmal umgefüllt werden. Damit es nicht übermäßig lange dauert, und die Hefe dabei nicht wieder aufgewirbelt wird, empfiehlt es sich, dafür einen Schlauch zu benutzen. Gut eignet sich beispielsweise ein Infusionsschlauch, da er bereits steril ist.

Was benötigt wird Met wird umgefüllt

Der Schlauch wird durch vorsichtiges Saugen gefüllt, und in eine tiefer stehende leere (und wie immer saubere!) Flasche gesteckt. Dabei muss man darauf achtgeben, dass der Schlauch in der oberen Flasche immer unter der Flüssigkeitsoberfläche bleibt, aber auch nicht die Hefeschlacke am Boden aufwirbelt. Nach kurzer Zeit ist der Met umgefüllt. Der Met ist jetzt trinkfertig.

Nun die Flasche luftdicht verschließen, und bis zum Genuss an einem dunklen und kühlen Ort lagern.

Fazit:

Durch den günstigen Honig ist der Met eher herb geworden. Dem Autor schmeckt das sehr gut. Wer eher lieblichen Met bevorzugt, kann ihn nun mit Honig nach eigenem Geschmack nachsüßen.

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Zwischenbericht zur Metherstellung nach drei Wochen

Met nach 3 Wochen

Hier ein Bild, wie der Met nach 3 Wochen aussieht:

Die Hefe ist größtenteils abgesunken, es bilden sich kaum mehr Blasen.

In den nächsten Tagen sollte der Met vorsichtig in eine andere, ebenfalls sterile, Flasche umgefüllt werden. Am besten in eine verschließbare 1-Liter-Flasche, da jetzt kein Raum für die Blasen mehr gebraucht wird.

Gut eignet sich für das Umfüllen ein Trichter mit einem Kaffee-Filter.

Nachtrag:
Photo: Arno Cincelli

Es war eine gewisse Patzerei, aber jetzt ist der Met umgefüllt. Die 1-Liter-Glasflasche wurde zuvor mit kochendem Wasser mehrfach ausgewaschen. Das gilt auch für den Trichter und den Verschluss. Da die Kaffee-Filter schnell verstopften, mussten sie immer wieder ausgewechselt werden. Der ganze Vorgang erforderte ein wenig Geduld. Es empfiehlt sich, die Flasche zum Umfüllen in eine große Schüssel zu stellen, so bleibt die Patzerei in einem akzeptablen Rahmen.

Der Met ist noch etwas trübe und schmeckt ein wenig nach Hefe. Insgesamt ist der Geschmack eher herb, aber nicht sauer und erinnert ein wenig an Bier.

Trinkbar ist der Met bereits, aber wenn man den Hefegeschmack nicht mag, sollte man ihn weiter klären lassen. Dazu sollte man die Flasche verschlossen an einen kühlen, dunklen Ort stellen.

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1 Liter Met für 3,57 Euro und ein Kondom

von Arno Cincelli

Der als Met bekannte Honigwein dürfte überall, wo es Honig gab, hergestellt worden sein. Aus gesundheitlichen Gründen wurden in der Vergangenheit häufig alkoholhaltige Getränke konsumiert, da das Wasser oft verunreinigt war. Mathias Michalak und der Konditor Simon Althaler von Klyatwa Veles stellen selbst seit längerer Zeit Met her. Speziell für diese Seite haben sie ein kostensparendes Einsteiger-Rezept entwickelt. Alles was dazu benötigt wird, findet man normalerweise im Haushalts-Vorrat.

Foto: Arno Cincelli
Alles, was man für die Metherstellung benötigt

Allgemein benötigt man für die Metherstellung nur Honig, Wasser, Hefe, ein Gärgefäß und einen Gärspund. Ein Vorteil ist, dass die Hauptzutaten, im Gegensatz zu Wein und Bier, flüssig sind. So bleiben keine Rückstände, die man entsorgen müsste.

Gärgefäße und Gärspunde sind im Fachhandel erhältlich. Für dieses Rezept genügen aber schon eine 1,5-Liter-Plastikflasche und ein Kondom.

Ebenfalls im Weinhandel sind spezielle Hefesorten für die verschiedensten Zwecke erhältlich. Mathias Michalak und Simon Althaler raten bei diesem Rezept zu einfacher Trockenhefe fürs Backen. Sie hat den Vorteil, dass sie den Gärprozess bei 12-13 Volumenprozent Alkohol stoppt. Man muss also nicht während des Gärprozesses auf den Alkoholgehalt achten. Nachsüßen ist bei einem Mischverhältnis von 1:1,5 (Honiggewicht:Wassergewicht) ebenfalls unnötig.

Foto: Arno Cincelli

Besorgungsliste:

(In einer Innsbrucker Filiale einer Lebensmittelkette lag der Preis dieser Zutaten am 11. Juli 2011 bei 3,57 Euro.)
  • 500g Honig
  • 1-2 Säckchen Trockenhefe (je 21g)
  • 1 unbehandeltes (und natürlich unbenutztes) Kondom
  • 1 leere 1,5-Liter-Plastikflasche (Es empfiehlt sich, eine Flasche Wasser zu kaufen und erst vor der Verwendung zu öffnen. So bleibt sie innen völlig steril und muss nicht ausgespült werden.)

Ablauf:

Wichtig: Immer peinlichst sauber arbeiten!
  • 750ml Wasser auf ca. 80°C erwärmen, aber nicht kochen lassen. Man erkennt die richtige Temperatur daran, dass bereits Dampf aufsteigt und sich erste Bläschen bilden. Bei dieser Temperatur werden die im Wasser enthaltenen natürlichen Hefen und Bakterien abgetötet.
  • 500g Honig in das Wasser einrühren. Die Mischung in die Flasche umfüllen und verschlossen auf Handtemperatur abkühlen lassen. (Die Flasche vorher mit kochendem Wasser ausspülen.)
  • Trockenhefe dazugeben und ordentlich aufschütteln.
  • Foto: Arno Cincelli
  • Das abgerollte Kondom über den Flaschenhals ziehen, so wird verhindert, dass Luft von außen zukommt. Trotzdem kann das entstehende Gas aus dem Gärprozess entweichen. So funktioniert das Kondom wie eine einfache Version eines Gärspundes.
  • Schon nach etwa 20 Minuten sollte der Gärprozess einsetzen. Der freie Raum in der Flasche verhindert ein Überschäumen.
  • Die Flasche an einen ruhigen Ort bei Zimmertemperatur stehen lassen. Die Hefe arbeitet in diesem Temperaturbereich am besten. Nicht in das direkte Sonnenlicht stellen.
  • Nach zwei bis sechs Wochen ist die Gärung abgeschlossen, es entstehen keine Gase mehr. Der Met ist grundsätzlich sofort trinkbar, schmeckt aber noch nach Hefe.
  • Wenn man diesen Geschmack nicht wünscht, muss man den Met möglichst vorsichtig in eine andere Flasche umfüllen. Der Bodensatz bleibt in der ursprünglichen Flasche. Die neue Flasche sollte man einen kühlen dunklen Ort weiter klären lassen. Den Bodensatz nicht aufschütteln!

Genuss:

Der fertige Met kann kalt, warm oder heiß getrunken werden.

Er eignet sich auch zum Kochen an Stelle von Weißwein.

Ein weiterer Tipp von Mathias Michalak ist der sogenannte Met-Tee. Hier wird Met im Verhältnis 1:1 mit heißem Wasser vermischt. Die Mitglieder von Klyatwa Veles haben damit gute Erfahrungen bei Halsentzündungen und Erkältungen gemacht.

Geschmacks-Varianten zum Experimentieren:

Der fertige Met lässt sich leicht mit Gewürzen wie Vanilleschoten oder Zimtstangen aromatisieren.

Wenn man statt dem Wasser Früchte- oder Kräutertee benutzt, bekommt der Met ebenfalls einen völlig anderen Geschmack. Wichtig: Kein grüner oder Schwarztee!

Für Chili-Met, Chilischoten in einem Teebeutel schon zur Gärung hinzufügen. Wenn die gewünschte Schärfe erreicht ist, den Teebeutel herausnehmen.


Weblinks:
Wikipedia-Artikel Met
Klyatwa Veles

Kommentare und Erfahrungsberichte zu diesem Met-Rezept sind herzlich willkommen!

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Zwischen Körnerfutter und Fressgelage

Von Arno Cincelli

Welche Speisen und Getränke im Jahr 1511 tatsächlich in den Innsbrucker Küchen zubereitet wurden ist nicht sicher belegbar. Experten stellen unterschiedliche Vermutungen dazu an. Einig sind sie sich aber, dass viele Gerichte der heutigen Tiroler Küche sehr ähnlich sein dürften.

Bild: Arno Cincelli
Historische Küche aus dem 15./16. Jahrhundert im Tiroler Volkskunstmuseum.

Eine erste Berührung mit erlebbarem Mittelalter stellen häufig sogenannte „Mittelalter-Festessen“ dar, wie sie beispielsweise von der Ritterkuchl in Hall angeboten werden. Dass diese Gelage eher der Unterhaltung dienen und nicht immer historisch korrekt sind, darüber sind die befragten Experten sich einig.

Über den Speiseplan des Adels und der kirchlichen Würdeträger zu Beginn des 16. Jahrhunderts ist viel bekannt. Anders sieht es bei der einfachen Bevölkerung aus. Hier müssen sich Historiker ebenso wie Mittelalter-Darsteller oft auf Mutmaßungen beschränken.

Lieber Alkohol als Wasser

Bekannt ist, dass Wein besonders bei den reicheren Bevölkerungsgruppen sehr beliebt war, aber stark gewürzt wurde. In vielen historischen Kochbüchern finden sich Rezepte zum Würzen von Weinen.

Das wahrscheinlich verbreitetste Getränk für die normale Bevölkerung war, neben Wasser und Milch, vor allem das Bier. Das lag besonders daran, dass alkoholische Getränke durch ihre Herstellung weniger gefährlich waren, Krankheiten zu übertragen. Innsbruck hatte laut dem Historiker Franz Heinz Hye-Kerdal eine für die Zeit ungewöhnlich gute Wasserversorgung. „In Innsbruck kann man sagen, wir waren in gewisser Weise eine Insel der Seligen. … In der Stadt hatte man um 1500 bereits eigene Trinkwasserleitungen, natürlich nicht in die Häuser hinein“, so Hye.

Matthias Michalak hat schon mehrere Getränke nach historischen Rezepten hergestellt. Darunter auch Bier, das er nach heutigen Maßstäben als schal, abgestanden und eher säuerlich bezeichnen würde . Auch wenn in historischen Quellen dieser Zeit die Herstellung von Met kaum Erwähnung findet, vermutet er, dass auch dieses Getränk alltäglich war. Da er selbst bereits Erfahrungen mit der Herstellung und Verarbeitung von Honig hat, geht er davon aus, dass „wo es Imker gegeben hat, hat es auch Met gegeben. Und auf vielen Höfen dürfte geimkert worden sein.“

Alltagsessen und Festtagsschmaus

Der Speiszettel der durchschnittlichen Bewohner von Innsbruck, war zumeist sehr einfach. Fleisch wurde nur selten aufgetischt, obwohl es verfügbar war, wie Monika Frenzel erklärt. „Aber im Allgemeinen war die Zeit schon eine Fress- und Saufzeit. Die Innsbrucker hatten Fleisch, sie hatten viel Fisch aus dem Inn, sie hatten Gemüse, das sich allerdings erschöpft hat in Sauerkraut, Rüben und Kohl.“

Franz Heinz Hye-Kerdal zweifelt an dieser Reichhaltigkeit. „Fleisch war vorbehalten für hohe Feiertage. Man könnte das vergleichen mit der Situation in den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges“, erinnert er sich an seine Jugendzeit, als ein paar Reste Suppe schon etwas Besonderes für ihn waren. An den Feiertagen wurde dagegen extrem reichhaltig aufgekocht. Hier kam alles auf den Tisch, was sonst nicht möglich war.

Einigkeit herrschte dagegen bei der Vermutung, dass viele der heute typischen traditionellen Tiroler Gerichte auf diese Zeit zurückgehen. Knödel gab es sicherlich in vielen Varianten, bestätigt Monika Frenzel. Franz Heinz Hye-Kerdal führt die heute bei Törggele-Fahrten beliebte Gerstelsuppe als typisches Beispiel für „Körndlfutter“ auf. Auch Teigwaren, wie z.B. Kaspatzln, waren verbreitet.

Dagegen wurden manche der beliebten Gerichte dieser Zeit, wie zum Beispiel Krumme Krapfen, weitgehend vergessen. Dabei handelt es sich um einen Teig aus Mehl, Käse und Eiern, der gewürzt und in Hufeisenform in Schweineschmalz herausgebacken wurde. Derartige Rezepte finden sich heute in sogenannten Mittelalter-Kochbüchern.

Matthias Michalak bringt es auf den Punkt: „Was wir heute aus den Zutaten kochen können, die es damals gab, war auch schon 1511 möglich. Ich glaube, die Menschen damals waren einfallsreicher als wir heute.“

Weblinks
Herrenspeis und Bauernspeis von Peter Lutz auf Amazon
Tiroler Bäuerinnen kochen von Maria Gschwentner auf Amazon

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