Speis und Trank
1 Liter Met für 3,57 Euro und ein Kondom
von Arno Cincelli
Der als Met bekannte Honigwein dürfte überall, wo es Honig gab, hergestellt worden sein. Aus gesundheitlichen Gründen wurden in der Vergangenheit häufig alkoholhaltige Getränke konsumiert, da das Wasser oft verunreinigt war. Mathias Michalak und der Konditor Simon Althaler von Klyatwa Veles stellen selbst seit längerer Zeit Met her. Speziell für diese Seite haben sie ein kostensparendes Einsteiger-Rezept entwickelt. Alles was dazu benötigt wird, findet man normalerweise im Haushalts-Vorrat.
Alles, was man für die Metherstellung benötigt
Allgemein benötigt man für die Metherstellung nur Honig, Wasser, Hefe, ein Gärgefäß und einen Gärspund. Ein Vorteil ist, dass die Hauptzutaten, im Gegensatz zu Wein und Bier, flüssig sind. So bleiben keine Rückstände, die man entsorgen müsste.
Gärgefäße und Gärspunde sind im Fachhandel erhältlich. Für dieses Rezept genügen aber schon eine 1,5-Liter-Plastikflasche und ein Kondom.
Ebenfalls im Weinhandel sind spezielle Hefesorten für die verschiedensten Zwecke erhältlich. Mathias Michalak und Simon Althaler raten bei diesem Rezept zu einfacher Trockenhefe fürs Backen. Sie hat den Vorteil, dass sie den Gärprozess bei 12-13 Volumenprozent Alkohol stoppt. Man muss also nicht während des Gärprozesses auf den Alkoholgehalt achten. Nachsüßen ist bei einem Mischverhältnis von 1:1,5 (Honiggewicht:Wassergewicht) ebenfalls unnötig.
Besorgungsliste:
(In einer Innsbrucker Filiale einer Lebensmittelkette lag der Preis dieser Zutaten am 11. Juli 2011 bei 3,57 Euro.)- 500g Honig
- 1-2 Säckchen Trockenhefe (je 21g)
- 1 unbehandeltes (und natürlich unbenutztes) Kondom
- 1 leere 1,5-Liter-Plastikflasche (Es empfiehlt sich, eine Flasche Wasser zu kaufen und erst vor der Verwendung zu öffnen. So bleibt sie innen völlig steril und muss nicht ausgespült werden.)
Ablauf:
Wichtig: Immer peinlichst sauber arbeiten!- 750ml Wasser auf ca. 80°C erwärmen, aber nicht kochen lassen. Man erkennt die richtige Temperatur daran, dass bereits Dampf aufsteigt und sich erste Bläschen bilden. Bei dieser Temperatur werden die im Wasser enthaltenen natürlichen Hefen und Bakterien abgetötet.
- 500g Honig in das Wasser einrühren. Die Mischung in die Flasche umfüllen und verschlossen auf Handtemperatur abkühlen lassen. (Die Flasche vorher mit kochendem Wasser ausspülen.)
- Trockenhefe dazugeben und ordentlich aufschütteln.
- Das abgerollte Kondom über den Flaschenhals ziehen, so wird verhindert, dass Luft von außen zukommt. Trotzdem kann das entstehende Gas aus dem Gärprozess entweichen. So funktioniert das Kondom wie eine einfache Version eines Gärspundes.
- Schon nach etwa 20 Minuten sollte der Gärprozess einsetzen. Der freie Raum in der Flasche verhindert ein Überschäumen.
- Die Flasche an einen ruhigen Ort bei Zimmertemperatur stehen lassen. Die Hefe arbeitet in diesem Temperaturbereich am besten. Nicht in das direkte Sonnenlicht stellen.
- Nach zwei bis sechs Wochen ist die Gärung abgeschlossen, es entstehen keine Gase mehr. Der Met ist grundsätzlich sofort trinkbar, schmeckt aber noch nach Hefe.
- Wenn man diesen Geschmack nicht wünscht, muss man den Met möglichst vorsichtig in eine andere Flasche umfüllen. Der Bodensatz bleibt in der ursprünglichen Flasche. Die neue Flasche sollte man einen kühlen dunklen Ort weiter klären lassen. Den Bodensatz nicht aufschütteln!
Genuss:
Der fertige Met kann kalt, warm oder heiß getrunken werden.
Er eignet sich auch zum Kochen an Stelle von Weißwein.
Ein weiterer Tipp von Mathias Michalak ist der sogenannte Met-Tee. Hier wird Met im Verhältnis 1:1 mit heißem Wasser vermischt. Die Mitglieder von Klyatwa Veles haben damit gute Erfahrungen bei Halsentzündungen und Erkältungen gemacht.
Geschmacks-Varianten zum Experimentieren:
Der fertige Met lässt sich leicht mit Gewürzen wie Vanilleschoten oder Zimtstangen aromatisieren.
Wenn man statt dem Wasser Früchte- oder Kräutertee benutzt, bekommt der Met ebenfalls einen völlig anderen Geschmack. Wichtig: Kein grüner oder Schwarztee!
Für Chili-Met, Chilischoten in einem Teebeutel schon zur Gärung hinzufügen. Wenn die gewünschte Schärfe erreicht ist, den Teebeutel herausnehmen.
Weblinks:
Wikipedia-Artikel Met
Klyatwa Veles